Details News

Best-Practice-Beispiel: Unternehmensnachfolge Biomarkt

Beschreibung

Im Folgenden möchten wir vom Team Wirtschaftsförderung der Region Hannover einen kurzen Abriss über eine unserer erfolgreich begleiteten Unternehmensnachfolge geben. Ziel dieses Artikels ist es Verkäufer und Käufer durch die Erfahrungsberichte hilfreiche Informationen und Tipps mitzugeben.

Informationen zum Projekt:
Die Kaufinteressentin bat uns um Einschätzung ihres Vorhabens. Wir gingen mit ihr alle "neuralgischen Punkte" durch.  Da bereits ein Unternehmensberater seine Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans und der Verhandlungsführung angeboten hatte, war der Beratungsauftrag für uns an dieser Stelle erstmal abgeschlossen. Ein paar Wochen später wandte sich die Klientin erneut an uns.
Der Unternehmensberater ist nicht erreichbar und das Bankgespräch ist in 6 Tagen.
Wir stellten der Käuferin unsere Vorlagen zur Verfügung und führten sie in diese ausführlich ein. Dabei wurde gleich der Zahlenteil des Businessplans mit den bis hier bekannten Zahlen gefüllt. Die Käuferin schrieb an dem folgenden Wochenende den Textteil des Businessplans fertig. Am Montag morgen wurde über eine erneute Videokonferenz das Feintuning gemacht. So konnten in kurzer Zeit aussagekräftige Unterlagen erstellt werden. Die Sparkasse Hannover konnte diese Unterlagen ohne Zeitverlust prüfen und ihre Kreditzusage tätigen.     
Das Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen Käuferin, Sparkasse Hannover, Steuerberater und der Region Hannover: eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge.

Fragen und Antworten: Interview mit der Kaufinteressentin

1. Wie sind Sie auf die Chance, den Biomarkt zu übernehmen aufmerksam geworden?    
Die Inhaberinnen haben mich gefragt, ob ich den Laden übernehmen möchte. Die beiden Schwestern führten den Laden auf dem Springer Marktplatz jetzt 9 Jahre. Davor gehörte der Laden ihrer Mutter und deren Geschäftspartnerin, und war in einer Seitenstraße gelegen. In beiden Läden habe ich viele Jahre als „Springerin“ neben meinem Job ausgeholfen.  

2. Welches waren die kritischsten Punkte / „Show-Stopper“ die zum Scheitern des Projektes hätten führen können?    
Hier muss ich zwischen persönlichen und praktischen Dingen unterscheiden. Auf der persönlichen Ebene brauchte ich eine gehörige Portion Mut, dieses Projekt anzugehen. Eine genaue Überlegung, ob der Laden das ist, was ich an diesem Punkt in meinem Leben tun möchte. Möchte ich mich an dieses Projekt für eine geraume Zeit binden? Auf der praktischen Seite ging es darum, die Bilanzen des Ladens eingehend zu studieren und das Risiko einer Ladenübernahme abzuschätzen. Es hätte natürlich auch an einer fehlenden Kreditzusage oder der fehlenden Zustimmung des Personals scheitern können.  

3. Wie sind Sie auf das Unterstützungsangebot der Wirtschaftsförderung Region Hannover aufmerksam geworden?    
Die Sparkasse Hannover, die das Geschäft seit Jahren betreut, war an einer erfolgreichen Übergabe des Ladens ebenso interessiert wie ich und schlug mir als Berater Herrn Löhr von der Wirtschaftsförderung der Region Hannover vor.  

4. Welche Leistung / Leistungen haben Sie in Anspruch genommen?    
Herr Löhr war maßgeblich an der Erstellung der Unterlagen für den Business-Plan beteiligt. Im Besonderen half er mir bei dem finanziellen Teil wie Umsatzvorausberechnungen, Rentabilitätsvorschau etc.  

5. In wie fern konnte die Region Hannover Sie dabei unterstützen ihr Ziel zu erreichen?    
Ohne das spontane Einspringen und die Sofort-Unterstützung von Herrn Löhr wäre es nicht möglich gewesen, den Zeitplan mit der Erstellung des Business-Planes, der Einhaltung des Banktermins und damit dem Termin der Übergabe zum Erfolg zu bringen.  

6. Welche persönlichen Eigenschaften sollte Ihrer Meinung nach eine Selbstständige / Unternehmensnachfolgerin mitbringen?  
Wie oben schon genannt, gehört Mut dazu, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen. Wobei es wichtig ist, sich selbst gut einschätzen zu können, um den Erfolg eines Unternehmens nicht durch Selbstüberschätzung zu gefährden. Das Wissen um die eigene Stärke ist genauso wichtig, wie das Wissen, um die eigenen Schwächen und Mängel.
An welcher Stelle brauche ich die Hilfe von Anderen?  M.E. ist eine wichtige Eigenschaft eines Unternehmers, um Hilfe bitten zu können und sich die richtige Unterstützung zu suchen. Allerdings sollte ich nicht davon ausgehen, dass jemand etwas für mich tut, sondern dass wir es gemeinsam tun. Also Teamgeist, auch als Chefin. Ein Unternehmer muss die Fähigkeit haben, Arbeit zu delegieren und trotzdem den Überblick zu behalten, wer, was, wann, warum und wie für das Unternehmen tut. Ansonsten fallen mir noch ein: Keine Angst vor harter Arbeit, eine gute soziale Vernetzung und das Brennen für die Sache sind hilfreich bei der Gründung oder Übernahme eines Unternehmens.

Weitere Informationen

News-Art
Regionalpartner Region Hannover
Branchen Einzelhandel
zurück Suche
Letzte Aktualisierung
  • 26.04.2021
Autor
Thomas Löhr
Region Hannover

  • 0511 616-23309
  • thomas.loehr@region-hannover.de